Krypto-CEO zu 11.196 Jahren Haft verurteilt

11. September 2023
Ein schier unglaubliches Strafmaß für einen überführten Anlagebetrüger. Der Gründer und CEO der Kryptobörse Thodex, Faruk Fatih Özer, wurde am ersten September von einem Istanbuler Gericht zu 11.196 Jahren Haft verurteilt.

Seine beiden Brüder, ebenfalls wegen Anlagebetrugs angeklagt, erhielten eine Strafe in gleicher Höhe. Damit lag das Gericht deutlich unter der Haftdauer von 40.562 Jahren, die die Staatsanwaltschaft verlangt hatte. Thodex hatte in den vergangenen Jahren mit aggressiver Werbung Anleger eingesammelt. Beispielsweise bot der Handelsplatz den Memecoin Dogecoin zu einem Viertel des Preises an, zu dem er von anderen Börsen verkauft wurde. Allerdings konnten die Käufer den Token dann weder veräußern noch handeln. Dass dieses System nicht lange funktionieren konnte – genauer gesagt sollte – lag auf der Hand. Die drei Brüder setzen sich jedenfalls mit den Geldern von 400.000 Anlegern, 1,87 Milliarden Euro, nach Albanien ab, wo sie im August verhaftet und an die Türkei ausgeliefert wurden. Der Fall wurde dort umso kontroverser diskutiert, weil die Türken aufgrund der galoppierenden Inflation der Lira sehr Krypto-affin sind. Haftstrafen in dieser Höhe sind sicher lächerlich. Wenn sich dahinter lebenslänglich versteckt, ist auch diese Strafe zu hoch für ein Wirtschaftsdelikt. Andererseits haben die Kryptos mittlerweile in der Bevölkerung einen so schlechten Ruf wegen Menschen wie Faruk Fatih Özer und seinen Brüdern.

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