NFT-Börsen: Welcher Handelsplatz passt zu mir?

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Nicht austauschbar, einzigartig, fälschungssicher: Die Vorteile, die NFTs aufgrund ihrer Abkunft aus der Blockchain haben, sind vielfältig. Nun interessiert neben essenziellen Fragenkomplexen wie nach der Wertsteigerung oder dem Werterhalt eine bestimmte Frage: Wo bekomme ich die Non fungible Token her? Neben einer Reihe spezialisierter Plattformen bieten auch zentrale Kryptobörsen die Assets an. Lass uns einen Blick darauf werfen.

Eine kurze Rückblende: Was sind NFTs und wo bekomme ich sie her?

NFT sind Vermögenswerte, die auf einer Blockchain gespeichert und verwaltet werden, was ihnen Transparenz und Sicherheit verleiht. Die Assets sind einzigartig und repräsentieren insbesondere Kunst, eine Sammelkarte, ein Musikstück oder eine andere Art digitalen Besitz. NFTs werden in der Regel so erstellt:

  • Du besitzt ein digitales Objekt – das kann ein Video, ein Lied, eine Grafik, ein Bild sein – dessen Urheber bzw. Inhaber des Urheberrechts Du bist. Dieses Kunstwerk ist in einem gängigen digitalen Format gespeichert.
  • Besorge Dir eine Wallet. Achte darauf, dass die Wallet mit Ethereum kompatibel ist, da die meisten Börsen auf dieser Blockchain basieren.
  • Anschließend transferierst Du einen bestimmten Betrag in ETH in die Wallet. Diese Coins wirst Du benötigen, da die Börse, auf der Du das NFT erstellen oder verkaufen willst, dafür Gebühren verlangt.
  • Du hast eine Verkaufsplattform gefunden (siehe unten) und die Datei in ein NFT umgewandelt. Die Transformation ist eine Leistung des Handelsplatzes; die Plattform benötigt von Dir eine Reihe von Information (Preis, Anteil der Börse am Verkaufspreis bei Versteigerungen, akzeptierte Währung etc.)

Aber welche Börsen bieten diesen Service an?
Wir haben vier Börsen herausgesucht. Die Auswahl und Reihenfolge sind keine Qualitätsaussage, wir empfehlen keine speziellen Handelsplätze. Die Kriterien beziehen sich vielmehr auf die Vielzahl der gehandelten Kategorien oder der Wertigkeit der NFTs sowie die Gebühren, die beim Kauf/Verkauf anfallen.

Binance: der größte Krypto-Anbieter der Welt

Als weltgrößte Börse für Krypto-Token hält Binance auch eine Plattform für NFT vor. Der Marktplatz bietet die Assets seit Juni 2021 an und hat seitdem eine umfangreiche Sammlung von NFTs aus den Bereichen Premium, Kunst, Sport/E-Sport, Unterhaltung, Gaming, Collectibles zusammengetragen. Bei der Kategorisierung fehlt eine Richtlinie, ebenso wie Informationen zu den einzelnen NFTs. Dazu kommt die Tatsache, dass die Seiteninhalte ausschließlich auf Englisch angeboten werden. Stichwort Unübersichtlichkeit: Auch bei den Gebühren finden sich viele Einzelfaktoren, die sich zu den Gesamtkosten summieren.

Logo Binance

Die wichtigsten Gebühren im Überblick:

  • Die Minting Fees, also die Gebühren, die bezahlt, wer über Binance das NFT erstellen lässt.
  • Die Smart Contract-Gebühr
  • Lizenzgebühren
  • Binancegebühr, ein Fixum bei jedem Verkauf
  • Listungsgebühr, wenn Binance das NFT listet

Insgesamt listet Binance elf unterschiedliche Gebühren auf, die gegebenenfalls bei der Produktion von NFTs, ihrem Ankauf oder Verkauf und anderen Transaktionen wie Auktionen anfallen. Außerdem können bei den Überweisungen weitere Gebühren entstehen. Allerdings sind die einprozentige Verkaufsgebühr im Branchenvergleich eine der niedrigsten Fees. Informationen zu den Zahlungsmethoden findest Du in unserem Porträt der Börse. Neben Binance führen crypto.com und Coinbase als etablierte Kryptobörsen eigene NFT-Plattformen.

OpenSea: Die weltweit größte Plattform für den Handel von NFTs

OpenSea Logo

Branchenführer OpenSea ist eine reine NFT-Plattform mit einem Handelsvolumen von über 30 Milliarden USD. Ihr Unternehmenssitz ist New York, die dezentrale Börse wurde 2017 ursprünglich als rein Ethereum-basierter Handelsplatz eingeführt. Mittlerweile umfasst das Angebot weitere Blockchains: Polygon, Solana und Klaytn, wobei der Löwenanteil gehandelter NFTs auf Ethereum entfällt.

Die Handhabung der wichtigsten Funktionen ist simpel. Um ein Konto zu eröffnen, benötigst Du eine Wallet, OpenSea lässt 15 verschiedene der elektronischen Brieftaschen zu. Dort deponierst Du die Währung, die Du für den Kauf/Verkauf benötigst. Als dezentrale Plattform war es das schon, alle Transaktionen laufen über Smart Contracts und dApps. Nur wenn Du Kreditkarte, Google Pay oder Apple Pay nutzt, benötigt der Zahlungsabwickler Moonpay eine Authentifizierung. Die Gebührenregelung ist transparent und fair, 2,5 Prozent der Verkaufssumme fallen an.

Alle anderen Services wie das Minting sind kostenlos, was jedoch nicht bedeutet, dass keine Kosten auf Dich zukommen können. Die Blockchain verlangt in der Regel Gebühren für den Verkauf ebenso wie für ihre Verbindung der Wallet. Bitte erkundige Dich vorher, welche Fees insgesamt anfallen können. Ein kleines Minus ist abermals die Sprache. Zwar kannst Du Deutsch voreinstellen, aber erstens handelt es sich um schlechte Maschinenübersetzungen und zweitens sind viele der Folgeseiten wieder nur auf Englisch sind.

Bares für Rares: Rarible

Eine weitere spezialisierte Plattform ist Rarible. Von drei Entwicklern im Jahr 2019 gegründet, hat das Unternehmen seinen Sitz in Wilmington, Delaware in den USA. Der Anbieter setzt seinen Fokus auf die Wünsche der Anbieter. Wer seine NFT verkaufen möchte, kann auf Rarible seinen eigenen Marktplatz aufbauen. Spezielle Gebühren fallen dafür nicht an. Der Service kommt gut an und belebt das Angebot; Sammelkarten sind in großer Zahl ebenso zu finden wie digitale Kunst. Die Kategorien Fotografie, Spiele, Musik, Domains, Memes, Metaverses und DeFi vereinfachen die Suche. Eine selbsterklärende Seitenstruktur ist auch notwendig, denn die Website gibt die Inhalte in Englisch sowie einigen asiatischen Sprachen raus.

Rarible Logo

Die Börse berechnet 2,5 Prozent Gebühren, die sie vom Käufer und Verkäufer verlangt; neben Zahlungen in Kryptos akzeptiert sie auch Kreditkarten. Der eigene RARI-Token unterstützt die Plattform durch das Konsensmodell. Wer die Währung hält, wird an Entscheidung bezüglich ihrer Zukunft beteiligt. Als dezentrale Plattform, die auf Ethereum aufsetzt, sind ausschließlich Wallets erlaubt, die mit der Ethereum-Blockchain kommunizieren können. Aktuell sind dies die Hot Wallets MetaMask, WalletConnect, Coinbase Wallet, Torus, Portis und MyEtherWallet.

SuperRare: Alles für die Kunst

SuperRare Logo

SuperRare schließlich hat sich auf den Handel mit hochwertiger digitaler Kunst spezialisiert, die Plattform wurde 2018 gegründet. Die Börse wird oft als eine der führenden Plattformen für hochwertige digitale Kunst genannt und ist bekannt für ihre umfangreichen Sammlungen.

Die Hauptkategorien heißen Bilder, 3D-Kunst, GIF und Video. Entsprechend sind die Anbieter in der NFT-Welt anerkannt; die Werke eher nicht niedrigpreisig. Aber, natürlich, finden sich auch Schnäppchen auf dem Handelsplatz. Die Exklusivität und die Fokussierung auf Premiumkunst bringen den beteiligten Künstlern hohe Einkünfte, allerdings sind die Gebühren, die SuperRare verlangt, auch gesalzen. Ganze 15 Prozent der Kaufsumme wandern in die Wallets der Börsenbetreiber beim ersten Verkauf, immer zehn Prozent bei allen weiteren Verkäufen. Die Käufer werden mit drei Prozent pro Transaktion belastet.

Apropos Nachteile: ETH ist die einzige akzeptierte Währung, weder andere Coins noch Fiat-Geld werden angenommen. Dafür ist die Seite sehr aufgeräumt und besitzt eine gute Benutzerführung. Leider ist Englisch wieder die einzige Sprache auf der Seite. Wie die meisten anderen dezentralen Handelsplätzen basiert auch SuperRare auf der Ethereum. Deswegen sind auch nur solche Wallets zugelassen, die kompatibel mit dieser Blockchain sind: Metamask, WalletConnect, Coinbase Wallet, Rainbow, Ledger Live, Trust Wallet, Omni und imToken (Stand 02/23), allesamt Hot Wallets.

Wichtig: In der Regel kommen sogenannte Gas Fees zu den Kosten hinzu. Darunter verstehen wir die Transaktionskosten, die entstehen, wenn ein Smart Contract auf Ethereum ausgeführt wird.