Polygon hält, was Ethereum verspricht

Long Story Short

Eine solide und vergleichsweise wertbeständige Umgebung für eine Kryptowährung ist Polygon. Der Coin (MATIC) aus dem Ökosystem basiert auf Ethereum. Soweit so gut, aber diese Angaben passen auf zahlreiche Projekte aus dem Krypto-Kosmos. Was ist das Besondere daran und warum etabliert sich Polygon/MATIC neuerdings unter den Top Ten der erfolgreichsten Währungen?

Eine kurze Geschichte von Polygon / Matic Network

Polygon, das ehemalige Matic Network, launchte im Oktober 2017. Seine drei Gründer, die Softwareentwickler Jaynti Kanani, Sandeep Nailwal und der Projektmanager Anurag Arjun haben von Anfang an ihr Projekt auf der Ethereum-Blockchain aufgesetzt. Das Ökosystem, dass sich im Lauf der Zeit entwickeln sollte, wurde jedoch so konzipiert, dass es verschiedene Schwächen von Ethereum vermeiden sollte. Eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit sollte mit großer Skalierbarkeit einhergehen. Dieser Anspruch findet sich auch in der Bezeichnung Layer-2-Skalierungslösung wieder. Darunter verstehen wir eine Technologie, in der eine zweite Kette die Hauptkette entlastet. Die Anforderungen werden gleichmäßiger verteilt. Mit der erhöhten Geschwindigkeit werden auch die Kosten minimiert.
Polygon Logo

Aktuell

Polygon Kryptowährung
Foto: Canva Floriana / Meckie

Effizienter, schneller, sicherer: Die Besonderheiten von Polygon

Proof-of-Stake-Methode

Polygon wird nach der Proof-of-Stake-Methode validiert. Das im Gegensatz zu Proof-of-Work energiesparende Verfahren kommt bei Ethereum seit dem September 2022 zum Einsatz, Polygon hingegen nutzt es bereits seit Längerem.

Plasmachain

Um eine hohe Skalierbarkeit zu erreichen, nutzt das Ökosystem die Technologie der so genannten Plasmachain, die einen schnellen Transfer von Assets zwischen Main- und Sidechain ermöglicht. Jede Sidechain kann so über 1000 Transaktionen pro Sekunde (oder 65.000 TA pro Block) zu einem Drittel der Kosten konventioneller Lösungen abwickeln. Ein weiterer Grund für die hohe Arbeitsgeschwindigkeit: Plasma bündelt die Transaktionen in großer Zahl und versendet sie als Batch. Auf das gleiche Konto (Skalierung und Geschwindigkeit) zahlen Rollup-Skalierungslösungen ein, bei denen Transaktionen außerhalb der Blockchain abgewickelt werden, bevor sie dort gespeichert werden.

Fraud-proofs

Eine weitere Besonderheit bezieht sich auf das hohe Sicherheitsniveau von Polygon. Mit den fraud-proofs sollen Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden, bevor sie auf die Hauptchain gelangen.

Polygon, Home of Smart Contract, NFT and dApp

Durch die Integration vieler dezentraler Elemente können auf der Blockchain Smart Contracts aufsetzen. Auch diese Entwicklung ist bereits in der DNA des Ökosystems angelegt. So ist in den vergangenen Jahren aus Polygon eine veritable Web 3.0 - Infrastruktur erwachsen. Derzeit (12/22) zählt die Webseite polygon.technology 1.682 unterschiedliche dApps aus den unterschiedlichsten Bereichen Social, Games oder diverse Tools auf. Alleine 520 Applikationen sind thematisch dem Thema NFT zuzuordnen.

MATIC - ein spannender Coin

Zunächst zu den Fakten: Derzeit (12/22) wird die Währung für umgerechnet 0,80 USD gehandelt. Aktuell sind knapp 9 Milliarden Coins im Umlauf; damit bewegt sich die Umlaufmenge auf ihr Maximum zu, denn MATIC ist insgesamt auf 10.000.000.000 Einheiten beschränkt. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf 7,1 Milliarden USD, das Allzeithoch der Währung liegt bei 2,91 USD.

Spannend ist die Statistik der Kryptobörse Coinbase zur Haltedauer der Kunden: Die User halten ihre Coins im Mittel 113 Tage. Zum Vergleich: Die Haltedauer von Schwergewichten wie Bitcoin beträgt 144 Tage, die von Ethereum/Ether 120 Tage. MATIC befindet sich da in guter Gesellschaft.

Bei der Betrachtung der Kursentwicklung fallen zwei Aspekte auf; natürlich hat die Währung aufgrund der Bärenmarkte in diesem Jahr an Wert eingebüßt, allerdings deutlich moderater als andere Währungen und zweitens hat der MATIC-Kurs im Vergleich mit Bitcoin an Wert gewonnen, was eine eher ungewöhnliche Entwicklung ist.

Fazit - gekommen, um zu bleiben

Polygon ist ein bemerkenswertes Projekt, das wesentlich mehr Publicity verdient hat. Es setzt Maßstäbe bei den für Blockchains so wichtigen Aspekten wie Transaktionen pro Sekunde, Skalierbarkeit, Sicherheit und Transaktionskosten. Die ganze Architektur von Polygon steht auf soliden Füßen, was eine langfristig positive Entwicklung erwarten lässt. Das Proof-of-Stake-Verfahren tut sein Übriges, dem Ökosystem das Prädikat "nachhaltig" zu verschaffen. So hat Polygon auf seiner Webseite für den April 2022 stolz verkündet: "Polygon goes carbon-neutral."