Avalanche: Die Blockchain für Speed-Freaks
Long Story Short
Auch für die recht junge Geschichte der Blockchain und des Kryptouniversums ist das Ökosystem namens Avalanche noch recht frisch auf dem Markt. Erst 2021 fiel der Startschuss. Obwohl einige Ähnlichkeiten zu Ethereum-basierten Projekten existieren, ist Avalanche eine einmalige Erscheinung im Wettbewerb. Das betrifft in erster Linie das Konsensprotokoll und die Probleme, die die Entwickler damit lösen wollten. Alles gute Argumente, mal einen konkreten Blick auf die Blockchain und ihre Tools zu werfen.
Eine kurze Geschichte von Avalanche
Die Geschichte von Avalanche beginnt im Jahr 2019 mit dem Start eines Testnets, als das Team von Ava Labs unter der Leitung von Emin Gün Sirer, Kevin Sekniqi und Ted Yin die Technologie erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Das Ziel der Entwickler war es, eine skalierbare und sichere Blockchain-Plattform zu schaffen, die in der Lage ist, eine hohe Anzahl von Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten.
Aktuell
Beides, Skalierbarkeit und Transaktionsgeschwindigkeit, sind nach wie vor das Problem vergleichbarer Projekte. Bei deren Lösung spielt das Konsensprotokoll namens »Snowflake« eine entscheidende Rolle. Die Teilnehmer des Netzwerks bestätigen diverse Transaktionen in kurzer Zeit, indem sie verschiedene Untergruppen nutzen und nehmen gleichzeitig an der Konsensbildung teil. Dadurch wird die Effizienz und Geschwindigkeit der Transaktionsbestätigung verbessert. Im September 2021 wurde die Avalanche-Plattform offiziell gestartet.
Viele Entwickler und Unternehmen begannen, ihre dezentralen Anwendungen (DApps) auf der Avalanche-Plattform zu erstellen und von deren Vorteilen, zu denen auch niedrige Transaktionsgebühren gehören, zu profitieren. Avalanche erwies sich als robustes Ökosystem für die Entwicklung von dezentralen Finanzanwendungen, NFT-Marktplätzen und vielen anderen Anwendungsfällen. Heute bestehen Partnerschaften mit verschiedenen Unternehmen und Projekten, die das Wachstum und die Akzeptanz der Plattform fördern.
Geschwindigkeit ist alles: Was macht Avalanche so spannend?
Wir schrieben es bereits: Die hohe Transaktionsgeschwindigkeit ist das Pfund, mit dem die Plattform wuchern kann. Während Bitcoin bei sieben Transaktionen und Ethereum nach „The Merge“ (noch) bei ca. 17 Transaktionen pro Sekunde liegt, schafft Avalange über 4.500 Transaktionen. Diese Geschwindigkeit wie auch die Skalierbarkeit ist dem Konsensprotokoll zu verdanken. Die Technologie verkraftet mühelos Hunderttausende Nutzer zur gleichen Zeit, stellt dabei aber kaum Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der Hardware wie auch an den Stromverbrauch. Dazu unterstützt Avalanche die Interoperabilität, vereinfacht gesprochen die Kompatibilität mit anderen Blockchain-Netzwerken.
So können Anwendungen nahtlos zwischen verschiedenen Netzwerken übertragen werden. Die Plattform integriert diverse andere Blockchains und ist beispielsweise mit Solidity, der Programmiersprache von Ethereum, kompatibel. Ähnliche Durchbrüche haben die Entwickler von Ava Labs für den Bereich DeFi erzielt, für deren Anwendungsentwicklung sich Avalanche als beliebte Plattform etabliert hat. DeFi-Protokolle wie dezentrale Börsen (DEX), Kreditplattformen und Liquiditätsprotokolle bauen auf Avalanche auf. Die hohe Skalierbarkeit und niedrigen Transaktionsgebühren kommen den DeFi-Anwendungen zugute. Dem vierten Schwerpunkt, neben Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Kompatibilität, der Sicherheit, haben wir einen eigenen Punkt gewidmet.
Sicherheit geht vor: das tut Avalanche zur Absicherung der Blockchain
Angriffe und Manipulationen sind die allgegenwärtigen Begleiter von Blockchains. Bereits, als das Entwicklerteam die Softwarearchitektur entwarf, war deshalb die Sicherheit einer der zentralen Aspekte. So das Netzwerk dezentral konzipiert und besteht aus tausenden Knoten (Nodes), die nicht kompromittiert werden können. Dazu kommen Sicherheitsmerkmale wie Verschlüsselung, Authentifizierung und Angriffserkennung. Das Avalanche-Team führt regelmäßig Sicherheitsaudits und Penetrationstests durch, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben.
Für eine Plattform, auf der Smart Contracts ausgeführt werden, sind auch diese Anwendungen ein Sicherheitsrisiko. Code-Audits, formale Verifikation und die Verwendung sicherer Programmiersprachen, sollen Schwachstellen minimieren. Wie bei jeder Software führt das Team regelmäßige Sicherheitsaktualisierungen und Patches durch, um Sicherheitslücken zu beheben.
Aber nicht nur die Blockchain, die Smart Contracts und dApps sind potenziell gefährdet; bei einer öffentlichen Blockchain sind auch die Benutzer zu erhöhter Vorsicht angehalten. Da die User ihre eigenen Wallets und privaten Schlüssel verwalten müssen, ist wichtig, sichere Wallets sowie die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nutzen und Vorsicht beim Umgang mit verdächtigen Links oder Phishing-Versuchen walten zu lassen.
Der native Avalanche-Token AVAX und seine Besonderheiten
Der Token AVAX ist die Kryptowährung der Avalanche-Blockchain. Er dient im Sinne der Proof-of-Stake-Methode als Belohnung für das Validieren neuer Blöcke und zur Sicherung des Netzwerks. Ferner wird der AVAX-Token für Transaktionsgebühren verwendet und Du kannst ihn als Zahlungsmittel für verschiedene Dienstleistungen und Anwendungen auf der Avalanche-Plattform verwenden.
Neben dem Staking steht der Governance-Gedanke weit vorn. AVAX-Besitzer können Belohnungen verdienen und an Governance-Entscheidungen teilnehmen, indem sie über Änderungen im Netzwerkprotokoll abstimmen. Eine Besonderheit des AVAX-Tokens und der Avalanche-Blockchain im Allgemeinen sind die niedrigen Transaktionsgebühren. Im Vergleich zu anderen Blockchain-Plattformen wie Ethereum sind die Transaktionskosten auf Avalanche in der Regel geringer.
Außerdem ist der AVAX-Token zwischen verschiedenen Blockchains übertragbar, die die Avalanche-Bridge-Technologie unterstützen. Das ermöglicht den nahtlosen Austausch von AVAX-Token zwischen verschiedenen Blockchain-Netzwerken. AVAX legte bei seinem einen Traumstart hin. Im September 2020 vorgestellt, kletterte er in Jahresfrist auf sein Allzeithoch; er kostete am 21.11.2021 144,96 USD. Der Kurs war natürlich von der allgemeinen Marktentwicklung getragen. Heute (Juli 2023) liegt die Währung bei 12,66 USD.
Fazit: eine mögliche Zukunft der Blockchain?
Die außergewöhnliche Geschwindigkeit, mit der Transaktionen ausgeführt werden, der hohe Sicherheitsstandard, die niedrigen Anforderungen an die Hardware, geringe Energiekosten, eine außergewöhnliche Skalierbarkeit: hat Ava Labs den Stein der Weisen in Bezug auf die Entwicklung der Blockchain gefunden? Schwer zu sagen.
Obwohl Avalanche technisch unter anderem Bitcoin abgehängt hat und eine wirkliche Alternative zu Ethereum ist, liegen die beiden nativen Token BTC und ETH im Vergleich zu AVAX bei Preis und Marktkapitalisierung immer noch immer weit vorn. Allerdings sind Kaffeesatz-Leser, die hier den raschen Verfall des Kryptomarktes prophezeien und dort die nächste Währung hochjubeln, noch immer widerlegt worden. Deshalb ist es müßig, eine Prognose zu wagen. Die Zeit wird zeigen, ob und wie Avalange sich bewährt.