Sam Bankman-Fried ist ein Betrüger

6. November 2023
Den Begriff „mutmaßlich“ kann man nun vor dem Wort „Betrüger“ streichen, wenn es zum Sam Bankman-Fried geht. Der Ex-CEO der bankrotten Kryptobörse FTX wurde am zweiten November durch die Jury eines New Yorker Bezirksgerichts in allen sieben Anklagepunkten, darunter Betrug, Geldwäsche und Verschwörung, schuldig gesprochen.

Insgesamt waren 15 Verhandlungstage angesetzt, die beiden Staatsanwälte Danielle Sassoon und Nicolas Roos hatten 16 Belastungszeugen aufgeboten. Neben Bankman-Fried waren seine Ex-Freundin Caroline Ellison (damalige Geschäftsführerin des Krypto-Hedgefonds Alameda), Gary Wang (Ex-Cheftechniker von FTX) und Nishad Singh (FTX-Chefentwickler) angeklagt. Alle drei hatten sich schuldig bekannt und ihren Vorstandsvorsitzenden schwer belastet. Das Trio hat umfänglich mit der Staatsanwaltschaft kooperiert. Nun gilt es als erwiesen, dass rund acht Milliarden an Kundengelder von FTX an Alameda flossen. Ohne, dass die Anleger davon wussten, wurde dort mit diesem Vermögen spekuliert. Bankman-Fried hat sich den gesamten Prozess über auf Erinnerungslücken zurückgezogen. Seine Anwälte verfolgten außerdem die Strategie, der Einunddreißigjährige sei heillos überfordert gewesen.
Nach dem Urteilsspruch legt nun der Richter das Strafmaß fest, das im März verkündet wird.

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