FTX-Prozess: Ex-Freundin belastet Bankman-Fried

15. Oktober 2023
Die Schlinge zieht sich zu: Sam Bankman-Fried, Ex-CEO der Kryptobörse FTX und mutmaßlicher Wirtschaftskrimineller, sieht sich am dritten Prozesstag handfesten Vorwürfen gegenüber. Die Anklage umfasst sieben Punkte, darunter Veruntreuung von Kundengeldern, Betrug und Aufbau eines Schneeballsystems.

Wichtigste Belastungszeugin ist heute seine Ex-Freundin Caroline Ellison. Sie sagte am Dienstag, den 10. Oktober in New York aus. Ellison hat sich der Staatsanwaltschaft als Kronzeugin zur Verfügung gestellt. In der Verhandlung ging es um Bankman-Frieds Verhältnis zum Risiko und seine Methoden zur Kreditbeschaffung. Als Geschäftsführerin von Almeda Research, der Haupthandelsfirma im FTX-Firmengeflecht wurde Ellison zur Mittäterin bei der dubiosen Kreditbeschaffung. Diese Darlehen nahm Bankman-Fried unter enormen Risiken auf; im Jahr 2021 betrugen die Verbindlichkeiten seiner Unternehmen 2,7 Milliarden USD, dazu nahm der CEO weitere knapp drei Milliarden an Krediten auf, die sowohl in seine Kryptowetten als auch seinen privaten Lebensstil flossen. Diese Gelder tauchten nie in den Bilanzen auf, die Investoren zu Gesicht bekamen. Caroline Ellison hat sich in vier der sieben Anklagepunkte für schuldig erklärt und ist für ihre Aussage einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eingegangen. In den drei Tagen vor Gericht als Zeugin kam sie auch auf die Manipulation des Bitcoinkurses zu sprechen. Warum Bankman-Fried den Kurs bei 20.000 USD halten wollte, erklärte sie hingegen nicht.

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